Unsere Leitidee

 

miteinander – zueinander – füreinander

 

Im Treppenhaus unserer Schule – entstanden im Rahmen der Kunst-AG

 

 

 

Die St. Jakobus Grundschule versteht sich als eine Gemeinschaft, in der Kinder, Eltern, Lehrkräfte und (pädagogische) Mitarbeiter miteinander leben und lernen, sich offen und respektvoll zueinander verhalten, füreinander da sind, zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

 

 

 

 

Geborgenheit in der Schule

 

Ein Baustein im Schulprogramm der St. Jakobus Grundschule ist „Geborgenheit in der Schule“. Es mehren sich die Fälle der Kinder, die in die Schule kommen, ohne bisher einen verlässlichen Lebensbegleiter gehabt zu haben. So konnten ihre seelischen Grundbedürfnisse nichtbefriedigt werden. Die Aktion Sorgenkind hat die seelischen Grundbedürfnisse eines Kindes sinngemäß so zusammengefasst:

„1. Kinder brauchen emotionale Sicherheit, d.h., sie wollen sich der Liebe und Zuwendung ihrer Eltern und der ihnen nahe stehenden Erwachsenen absolut sicher sein.

2. Kinder brauchen Erfolgserlebnisse. Dazu gehören eigene, immer neue Erfahrungen um so die Welt kennenzulernen, also Erfahrungen, die sie in ihrem Selbstwertgefühl bestärken.

3. Kinder brauchen Anerkennung und Bestätigung. D.h., sie wollen als eigenständige und vollwertige Persönlichkeit wahrgenommen und behandelt werden.

4. Kinder brauchen Gesprächspartner, die Übersetzungsarbeit für die komplizierte Sprachwelt der Erwachsenen leisten.

5. Kinder brauchen Liebe – „keine Hiebe“ – und anstelle von Überbehütung Zeit und Geduld.

6. Kinder benötigen Freiheit, Selbstständigkeit und Grenzen, sie sind auf Fürsorge und einen Werte- und Orientierungsrahmen angewiesen. Die Reibung zwischen Kindern und Erwachsenen, die sich manchmal im Streit entlädt, ist nicht schädlich, wenn es immer Versöhnung und die Suche nach einem Ausweg gibt.“

 

Solange Erwachsene auf diese Grundbedürfnisse eingehen, bleiben Kinder normalerweise seelisch gesund. In der Schule haben wir es jedoch immer häufiger mit Kindern zu tun, die aufgrund eines Defizits in ihrer seelischen Bedürfnisbefriedigung Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Peter Struck, der in Hamburg in einer Familienberatungsstelle vielfältige Erfahrungen und Einblicke mit verhaltensoriginellen Kindern und ihren Familien machen konnte, schreibt:

„Der beste Weg, um Kinder mit Schulschwierigkeiten oder außerschulischen Verhaltensproblemen zu verändern, ist…das Angebot einer bindungsbereiten, Geborgenheit und Freundschaft gebenden und kontinuierlich-zuverlässigen und hilfsbereiten Bezugsperson, die auch hohe Forderungen stellt und deutliche Grenzen für akzeptables Verhalten setzt.“

 

In diesem Sinne versuchen wir durch vielfältige Anstrengungen den Kindern an unserer Schule Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Diese finden mit den Schlagwörtern miteinander – zueinander – füreinander und der pädagogischen Leitidee „Geborgenheit in der Schule“ in folgenden Bereichen ihren Ausdruck:

 

 

Umsetzung der pädagogischen Leitidee in unserer Schule

 

 

Klassenlehrerprinzip

Um den Kindern und der Lehrperson genügend Zeit für den Aufbau und die Pflege einer stabilen Beziehung zu geben, führt jeder Klassenlehrer nach Möglichkeit seine Klasse vom ersten bis zum vierten Schuljahr. Durch den Einsatz von Fachlehrern in einzelnen Fächern lernen die Kinder auch, sich auf verschiedene Lehrpersonen einzustellen.

 

 

Regeln

Für unsere Schule besteht eine transparente Schulordnung, die von allen eingehalten werden muss. Im Laufe der Grundschulzeit wird mit den Kindern eine Klassenordnung gemeinsam erarbeitet, die immer wieder ergänzt und überarbeitet werden kann, falls sich die Notwendigkeit dazu ergibt. Es wird konsequent darauf geachtet, dass die verabredeten Regeln von allen Beteiligten eingehalten werden.

 

 

Veranstaltungen

Um die Schulgemeinschaft zu stärken und das soziale Miteinander zu fördern, werden regelmäßig Veranstaltungen und fest im Schulalltag verankerte Rituale durchgeführt:

– Einschulungsfeier mit Gottesdienst

– Morgengebet/Morgenkreis

– gemeinsames Frühstück

– Ausflüge und Wandertage

– Projekttage

– Spielstunden

– gemeinsame Weihnachtsfeier

– Vorlesetag

– Basteltag

– klasseninternes Keksebacken

– Schulfest

– Sportfest

– Feiern zu verschiedenen Anlässen (Karneval, Schuljahresabschluss, Geburtstag, Advent u.a. )

 

 

Raumgestaltung

Um das Schulgebäude und die Flure einladend und kindgerecht zu gestalten und zu erhalten,

– werden an Pinnwänden Kunstwerke der Kinder ausgestellt (aufgrund des Brandschutzes nur bedingt möglich!)

– werden die Kinder zu rücksichtsvollem Verhalten auf den Fluren und Treppen angehalten,

– wird für Sauberkeit und Ordnung gesorgt.



Klassenräume sind ausgestattet mit:

– Spielteppichen  (bes. in den 1. u. 2. Klassen)

– Leseecken

– variable Sitzordnungen (kommunikationsfördernd)

– Pinnwände zur Ausstellung unterschiedlicher Exponate

– Wäscheleinen zum Aufhängen verschiedener Dinge

– Fensterbilder

– individuelle Ablagemöglichkeiten für die Kinder in Schubladen oder Kästen

 

 

Individuelle Zuwendung

a) Es besteht die Möglichkeit des offenen Schulanfangs, um Zeit für persönliche Gespräche zu schaffen.

b) Einzelne Kinder werden mit Aufgaben betraut: Kakaodienst, Tafeldienst, Blumendienst, Aufräumdienst, Klassentagebuch usw..

c) Nach Möglichkeit werden die individuellen Fähigkeiten jedes Kindes in den Unterricht eingebunden (musikalisch, sprachlich, sportlich, künstlerisch, mathematisch…)

 

 

Verhaltenstraining

Im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten einer jeden Lehrperson und der Gegebenheiten im jeweiligen Klassenverband, kann mit einzelnen Schülern ein Verhaltenstraining durchgeführt werden:

a) bei Verhaltensauffälligkeiten wie

– Gewaltbereitschaft

– Unruhe/Hyperaktivität

– vorlautes Verhalten

– häufige Missachtung verabredeter Regeln


b) bei Konflikten

– Gesprächsdisziplin üben

– Einsicht fördern

– Lösungsvorschläge erarbeiten


c) für angemessenes Verhalten im Unterricht

– Umgang untereinander

– Umgang mit Materialien

– Umgangston dem Lehrer gegenüber

– Zeichen für Stille einüben

– Mitarbeit und Einsatz im Unterricht einfordern

– kooperatives Verhalten in Partner- und Gruppenarbeit

 

 

Verwendete Literatur:

– Peter Struck: Schul- und Erziehungsnot in Deutschland, Luchterhand 1992
– Praxisheft: Grenzen erkennen – setzen – überwinden, Domino-Verlag